Barcelona gehört zu Recht zu den Top-Zielen der meisten Kreuzfahrten im westlichen Mittelmeer, sei es als Zwischenziel oder auch als Start-End-Punkt. Schon wenn Barcelona in der Ferne auftaucht, besonders aber dann vom Hafen, ist viel von Barcelona zu sehen: Das World Trade Center, die berühmte Seilbahn, die Kathedrale La Sagrada Familia, der Berg Montjuic, vor dem unser Schiff jedes Mal lag. Auf diesem ist das Castell de Montjuic zu sehen und an dem können wir beim darauf Zufahren irgendwelche Höhlen sehen, die sich beim Blick durch das Teleobjektiv als riesiger Friedhof mit unzähligen Grabfächern herausstellen.

Vom Kreuzfahrtterminal auf Sightseeing in die Stadt

Kreuzfahrtterminal Barcelona Aida

In den letzten Jahren waren wir 5 mal mit zwei unserer Kinder in Barcelona. Jedes Mal mit AIDA und jedes Mal am Kreuzfahrtterminal möglichst stadtfern. Wobei stadtfern relativ ist, denn alle Kreuzfahrtterminals liegen in der Nähe des Stadtzentrums. Von unserem Terminal an der Moll Adossat sind es rund 2,5 Kilometer bis zur berühmtesten Straße Barcelonas, der La Rambla. Hat man das Glück, zentraler zu liegen (diese Terminals werden aber langfristig geschlossen), sind es nur 700 Meter.

Die Schiffe setzen Shuttle-Busse ein, um den Fußweg zu sparen, meist doch recht teuer. Der öffentliche Shuttle-Bus nimmt dagegen nur 4,- € für ein Tagesticket. Ist dann die Entscheidung gefallen, wie man in die Innenstadt kommt, folgt die viel schwierigere Frage, was man sich ansehen möchte. In den 8 – 12 Stunden Stunden, die ein Kreuzfahrtschiff in der Regel in Barcelona liegt, ist es völlig unmöglich, alles Interessante zu sehen. Also ist die Frage, was zuerst.

Tipps für den Barcelona Landausflug

Barcelona Mittelmeer Kreuzfahrt

Blick auf Barcelonas Altstadt und die berühmte Kathedrale La Sagrada Familia.

Wir haben immer gute Erfahrungen damit gemacht, uns zunächst einen Überblick zu verschaffen. Das haben wir hier mit den Hop-On-Hop-Off-Bussen gemacht. Wie in allen großen Städten gibt es mehrere Anbieter mit jeweils mehreren Linien. Durch geschickte Kombination mehrerer Linien sind wir schon einmal an allem Wichtigen vorbeigefahren und hatten die Möglichkeit, an interessanten Punkten auszusteigen. Allerdings ist gute Vorbereitung nötig, denn so kommen schnell ein paar Stunden Fahrt zusammen und wir haben erlebt, dass uns nicht nur die brennende Sonne am offenen Oberdeck des Busses ins Schwitzen bringt, sondern auch der spanische Busfahrer, der an irgendeiner Station erst einmal ein Päuschen machen musste. Anders als bei Hotelurlaub wartet so ein Kreuzfahrtschiff nicht, wenn man im Bus auf dem Berg sitzt und dasselbige Schiff aus der Ferne sieht.

Aber dann hat man die Möglichkeit, alles Wichtige zu sehen: Den Strand, viele der einzigartigen Häuser von Gaudi (Antoni Gaudi, bekanntester katalanische Architekt und Künstler), den Park Güell, den FC Barcelona, die Olympiastätten oben auf dem Berg Montjuic, die Kathedrale und die vielen anderen kleinen und großen Ziele. Insgesamt war unsere Erfahrung damit sehr gut, es war sehr einfach, weil wir die Tickets schon vorher bestellt hatten, an allen wichtigen Punkten standen Guides, die gut helfen konnten und es war alles sehr zuverlässig.

Bequem zu den Sehenswürdigkeiten mit der Metro

Um dann gezielt Sehenswürdigkeiten zu erreichen, ist auch die Metro eine gute Idee. Die war eine Art Angstgegner für uns, denn ohne Spanischkenntnisse in fremder Stadt eine U-Bahn zu nutzen (was schon in Hannover schwierig sein kann), könnte zum Problem werden. War es dann aber nicht: Sehr übersichtlich, bestens beschildert, sehr sauber, pünktlich, das ging super. Stattdessen hätten wir uns mehr mit dem Ziel beschäftigen müssen, denn als wir uns von der Metro den Berg zum wunderschönen Park Güell (auch von Gaudi) hochgekämpft haben, stellten wir fest, dass nur eine begrenze Zahl Besucher in den Park gelassen werden. Der nächste freie Slot wäre dann abends gewesen. Also: Unbedingt Tickets vorher online ordern.

Ein Muss ist natürlich die anfangs schon erwähnte La Rambla. Über die muss ein Barcelona-Urlauber einfach gehen. Wie überall in Barcelona ist ein sicheres Verstauen der Wertsachen Pflicht, aber dann ist es herrlich: Die Flaniermeile ist ein breiter Boulevard, an beiden Seiten von Bäumen gesäumt. Hinter den Bäumen verläuft jeweils eine zweispurige Straße. Auf dem Boulevard stehen keine Gebäude, aber jede Menge Straßencafés, Andenkenlädchen und Blumenstände. Massen von Menschen schieben sich darüber, und da muss man mittendrin sein.

Spaziergang durch die Gassen Barcelonas

La-Catedral de-la Santa Creu i Santa Eulalia Barcelona

La Catedral de la Santa Creu i Santa Eulàlia

Noch schöner allerdings sind die vielen kleinen, verwinkelten Gassen der Altstadt rundrum mit ihren schönen alten Häusern, kleinen Märkten und Plätzen, kleinen Geschäften, Szene-Restaurants und schönen Kirchen, wie La Catedral de la Santa Creu i Santa Eulàlia. Vorher einmal den groben Weg anschauen und dann einfach durch die Gassen treiben lassen! Das einzige, was auch für einen erfahrenen Ehemann immer wieder verblüffend ist, ist der sichere Instinkt mit dem die beste Ehefrau von allen das kleine Hard Rock Café ganz am Ende der La Rambla am Placa de Catalunya findet. Dieser Platz ist übrigens ein guter Start- oder Umstiegspunkt der Hop-Busse, wenn auch oft mit Schlangenbildung.

Eines der wichtigsten Ziele auch die Kathedrale La Sagrada Familia (nochmal Gaudi). Sie soll ja nach 144 Jahren Bauzeit zu unseren Lebzeiten noch fertig werden (die Steilvorlage mit dem Vergleich zum Berliner Flughafen nutze ich jetzt nicht). Und es lohnt sich wirklich, auch noch zu Lebzeiten diese verschnörkelte Kirche von innen und außen zu besichtigen. Auch hier gilt: Tickets mit Zeitslot vorher buchen. Und auch eine Führung lohnt hier.

Eingang der La Sagrada Familia

Eingang zur La Sagrada Familia.

Und am Ende des Tages ist eins sicher: Die Füße sind müde und der Kopf voller toller Eindrücke, wenn man dann zurück an Bord des Schiffes mit Blick auf Barcelona beim Abendbrot sitzt.

Über den Autor: Wolfgang Schulz steht mitten im Beruf und sieht Kreuzfahrten für sich und seine Frau als Urlaub, Hobby und dringend nötigen Ausgleich für einen anstrengenden Berufsalltag. Gerne ist er regelmäßig mit seiner Familie mit dem Kreuzfahrtschiff unterwegs. Seine unterhaltsamen Reiseberichte finden sich unter https://www.schulz-auf-kreuzfahrt.de/

Titelbild Steirerwerk / FOTO & REISEMAGAZIN, Fotos im Artikel: Wolfang Schulz

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